Jegliches faseriges Material lässt sich durch Flechten in selbstgemachtes Seil verwandeln. Bei einem Waldspaziergang könntet ihr zum Beispiel von frischen Stöcken mancher Baum- und Strauchsorten dünne Streifen der Rinde flechten. Manche Grassorten eigenen sich auch, aber nur solche, die eher biegen als direkt zu brechen. Eine tolle Methode, das bereits altbekannte Wald- oder Wiesenstück mit ganz neuen Augen abzusuchen. Super geeignet ist auch das zähe Gras, dass auf Dünen wächst.
Warum es funktioniert
Hast du und deine Gruppe brauchbares Material gefunden, geht es ans Seile knüpfen. Werden die einzelnen Stränge verflochten verstärken sie sich gegenseitig. Ein Seil, das Zug ausgesetzt ist, wird enger und die einzelnen Fasern, aus denen es besteht werden dabei zusammengepresst. Das erhöht die Reibung zwischen den einzelnen Fasern und sorgt dafür, dass sich die Fasern sozusagen gegenseitig aneinander festhalten können, statt eine nach der anderen unter Zug zu reißen.
Neue Fasern einflechten
Um das Seil nun länger als die einzelnen Fasern werden zu lassen, legst du auf einen endenden Streifen den Anfang eines neuen Streifen der Rinde und flechtest die beiden Stränge für ein paar Flechtvorgänge zusammen. Wichtig dabei ist, dass diese „Verlängerungsstellen“ im Seil versetzt erscheinen. Sie stellen eine Schwachstelle dar und wenn immer nur einer der Stränge an einer bestimmten Stelle unterbrochen ist, können die beiden anderen durchgehenden Stränge die Schwachstelle stützen.
Immer stärkere Seile
Die so geflochtenen Schnüre kannst du nun wiederum flechten und das Seil so immer stärker und länger machen.