Pompons sind kuschelweiche, kleine oder große oder sogar riesige Bällchen aus vielen einzelnen Wollfäden. Direkt damit spielen finden die Kleinen super, man kann aber auch tolle Tiere damit basteln.
Kurzanleitung:
- Zwei Pappringe aufeinanderlegen
- Ringe mit Wolle umwickeln, bis das Loch komplett mit Wolle ausgefüllt ist
- Fäden außen durchschneiden
- Faden zwischen den Pappringen zusammenknoten
- Pappringe entfernen
- ggf. den Pompon noch etwas in Form stutzen
Was du brauchst:
- Viel Wolle
- Etwas zum Aufwickeln:
- fertige Pompon-Sets, die man kaufen kann
- selbstgemachte Ringe aus Pappe, dafür
- Pappe (siehe unten)
- ggf. spitze, kleine Schere oder etwas zum Ausstechen
- Stabile Schere
- ggf. Bindfaden
Pappringe selbst herstellen
Je nachdem wie und woraus die Ringe hergestellt sind, kann man sie einmal oder mehrfach benutzen.
Wiederverwendbare Ringe
Nachdem der Bindfaden, der die Fäden zusammenhält festgeknotet ist, müssen die Ringe irgendwie runter. Bei der Wegwerfvariante kannst du den Ring einfach aufreißen und bist fertig.
Willst du die Ringe nochmal benutzen, werden sie vorher an einer Seite durchgeschnitten. Damit das dann trotzdem hält, musst du eher festere Pappe benutzen, zum Beispiel die Rückseite eines Malblocks.
Zum Ausschneiden der Mitte solltest du eine spitze Schere nehmen, aber ehrlich gesagt ist es total nervig, die Mitte auszuschneiden, besonders, wenn du dich für härtere dickere Pappe entscheidest, die länger halten soll. Es hilft auch, wenn die Schere nicht zu lang ist und du eher kurze kleine Schnitte machst.
Für Kindergruppen empfehle ich eher die einfachen und geschlossenen Ringe.
Wegwerfringe
Die meisten Kinder werden es ohne deine Hilfe kaum schaffen, die offenen Ringe zu entfernen, ohne den Ring zu beschädigen und dann musst du eh neue machen.
Einfache, geschlossene Ringe lassen sich besonders leicht aus dünner, einfacher Wellpappe herstellen. Dafür zeichnest du zuerst den Außenrand auf und stichts dann mit einer Art Ausstecher die Mitte aus. Das Kind kann dann die entlang der Außenlinie die leicht zu schneidende Wellpappe selbst zuschneiden. Als Ausstecher kannst du prima den Deckel einer Olivenölflasche aus dünnem Blech nehmen.
Du drückst den Deckel auf die Pappe und drehst die Pappe im Kreis, während du den Ausstecher mit leichtem Druck festhälst. Das geht viel schneller und ist genauer, als mit der Schere auszuscheiden. Willst du es dennoch mit der Schere machen, vielleicht weil du das Loch größer oder kleiner haben willst, solltest du eine sehr spitze Schere benutzen.
Du kannst eine solche dünne Wellpappe häufig in Supermärkten finden, sie aber auch bei Händlern für Verpackungsmaterial in Form von großen Bögen bestellen. Diese werden bei der Verpackung in Kartons als Zwischenlage verwendet.
Tipp: Bei Aldi Süd (wahrscheinlich auch in vielen anderen Supermärkten) findest du große Bögen solcher Pappe bei den eingeschweißten Sechserpaketen Plastik-Mineralwasser-Flaschen zwischen den einzelnen Lagen auf den Paletten.
Abmessungen der Ringe
Große Ringe machen große Pompons, kleine machen kleine? Ganz so einfach ist es nicht.
- Der Radius eines Pompons, also die Größe ergibt sich aus der Breite des Pappstreifens/-Rings.
- Die Größe des Lochs bestimmt, wie viel Wolle du wickeln kannst/musst, ehe der Pompon fertig ist. Große Innendurchmesser machen also besonders dichte Pompons, kleine eher lockere.
Das Wickeln
Besonders leicht lassen sich die gekauften Plastik-Sets wickeln, da die Wolle nicht durch ein Loch gefädelt werden muss. Besonders, wenn du Massen an Pompons herstellen willst oder eher ungeduldige oder motorisch nicht so fitte Kinder hast, könnte sich die Anschaffung solcher Sets daher lohnen.
Mir gefällt eher die selbst hergestellte Variante, bei der du je nach Wickeltechnik verschiedene Fertigkeiten fördern kannst. Mit einigen Tricks kannst du zum Beispiel das Wickeln enorm beschleunigen. Das Erfolgserlebnis stellt sich schneller ein, aber natürlich wird Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz damit weniger trainiert. Entscheide selbst, was für dich im Vordergrund steht.
Offene oder Geschlossene Ringe?
Bei geschlossenen Ringen muss der Faden durch das Loch geführt werden. Besonders gegen Ende, wenn das Loch immer kleiner wird, stellt das Durchführen des Fadens eine neue motorische Herausforderung dar.
Die Frage, ob es fertig ist, wird sicher immer wieder gestellt werden. Ich mag als Maßstab hierfür die Frage: „Kannst du noch einen Finger durchschieben?“ Die Kinder können so ihren Fortschritt selbst beurteilen und der Vergleich verschieden dicker Finger kann für so manche Lacher und gute Laune sorgen.
Bei den gekauften Pompon-Sets kann dagegen in Windeseile gewickelt werden, ähnlich dem Aufwickeln eines Wollknäuels. Die Herstellung ist weder motorisch anspruchsvoll, noch muss man sich besonders auf die Arbeit konzentrieren. Macht Sinn, wenn viele Pompons gemacht werden sollen.
Offene Pappringe erlauben das durchführen des Fadens, das Wollknäuel muss nicht durch das Loch gestopft werden. Das kannst du erleichtern, indem du ein Stück des Kreises ausschneidest. Damit die Wolle an den Enden der Schablone nicht abrutscht, solltest du auf beiden Seiten eine Kerbe anbringen.
Ende Anknoten oder festwickeln?
Ist der Faden zu Ende, reicht es völlig, mit dem neuen Faden feste über das Ende des alten Fadens zu wickeln. Da die Fäden später am Außenrand durchgeschnitten werden, löst sich schlimmstenfalls das ein oder andere Stückchen Faden.
Manchen Kindern fällt dieses Drüber-Wickeln schwer. Dann bietet sich an, den alten und den neuen Faden zu verknoten. Gerade bei Kindern, die bisher noch keinen Knoten knüpfen können, kann es sich aber auch lohnen, den Drüber-Wickel-Trick bewusst noch zu verheimlichen. So habe ich einige, bisher an Knoten völlig uninteressierten Kindern den einfachen Knoten beibringen können.
Je nach Länge der Wollstücke, zum Beispiel bei der Verwertung von Resten ergeben sich so viele Gelegenheiten, den Knoten oder das Auf-Spannung-Halten des Fadens bei Überwickeln zu üben.
Faden einfach, doppelt, viefach, etc. legen
Legst du den Faden doppelt oder vierfach, beschleunigt sich das Wickeln enorm und du sparst dir sogar den ersten Knoten / das erste Drüber-Wickeln am Anfang, indem du das Fadenbündel durch die Schlaufe am Ende des Bündels führst. Das Gleiche kannst du über dem Ende eines Fadenbündels machen und damit dieses direkt fixieren.
Fäden außen durchschneiden
Nimm eine stabile, scharfe Schere!
Versuch auf jeden Fall, mittig zu schneiden, damit die Fäden nachher auf beiden Seiten gleich lang sind. Dabei kannst du dich orientieren, indem du die eine Klinge der Schere zwischen die beiden Pappen führst. Je nachdem, wie eng gewickelt wurde und wie wenig dehnbar die Wolle ist, ist es schwer, die Schere dazwischen zu bekommen.
Geht es garnicht anders, kann ein Cutter-Messer die Wolle gut schneiden. Die Klingen sind so scharf, dass sie die straff gespannte Wolle ohne Probleme schneiden. Ich persönlich mag es aber nicht, wenn so schafte Messer auf dem Basteltisch liegen, pass bitte gut auf, dass kein Kind das Messer in die Finger bekommt!
Wenn die Wolle eher locker gewickelt wurde und das Loch nicht ganz ausgefüllt ist, besteht die Gefahr, dass sich die Fäden jetzt lösen!
Bindfaden zwischen die Pappen knoten
Je nachdem, wie reißfest die verwendete Wolle ist, kannst und solltest du die gleiche Wolle auch hierfür nehmen. Sicher ist das am hübschesten, da der Bindfaden dann garnicht auffällt, wenn er erst gekürzt ist. Sollte die Wolle schnell reißen nimmst du entweder einen anderen, reißfesteren Faden oder mehrere Fäden der Wolle parallel.
Zieh den Knoten sehr fest, damit sich der Pompon nicht gleich wieder auflöst, vor allem, wenn kein Tier damit gebastelt, sondern nur so gespielt wird. Der Pompon wird garantiert geworfen werden und es wäre doch schade, wenn er das nur einmal aushält.
Zurechtstutzen des Pompons
Warum zurechtstutzen?
Aus zwei Gründen:
- Der Pompon wird nicht ganz gleichmäßig rund sein. Wenn du die zu lang herausstehenden Fäden stutzt, wird es einfach hübscher.
- Für viele Pompon-Basteleien benötigst du besonders dichte Pompons. Diese erhälst du, wenn du den fertigen Pompon rund herum um mehr oder weniger einen cm stutzt. Dann hast du im Vergleich zu einem gleich kleinen Pompon, der mit kleineren Ringen gemacht wurde, eine deutlich höhere Fadenzahl und damit Dichte.
Außerdem macht es Kindern total Spaß, ihrem Pompon die Haare zu schneiden, was man ja weder bei Puppen, noch bei sich selbst darf. ?
Was man alles mit den fertigen Pompons machen kann
- Glas- oder Kulleraugen aufkleben
- Perlen und Knöpfe als Augen und Nasen annähen
- Aus Filz entstehen Ohren, Füße, Mündern und Pfoten, einfach zwischen die Fäden geschoben ankleben
- Arme und Beine lassen sich gut aus Chenilledraht (Pfeifenputzer) herstellen
- Für hängende Arme und Beine eigenet sich geflochtene Wolle
- Nasen mit Schnurrhaaren machst du mit einer Perle, durch die du mehrmals Stücke Lackdraht fädelst und dann die Perle festnähst
- Für längliche Tiere kannst du mehrere Pompons aneinanderknoten, nimm einfach den Faden, mit dem der Pompon gebunden wurde.
- Kleinere Pompons bilden die Augen, den Kopf oder kleine Stummelfüße und -Arme
Andere Materialien
Eigentlich eignet sich alles, was sich wie ein Wollfaden verhält. Du kannst alles anstelle der Wolle verwenden, was diese drei Kriterien erfüllt:
- Biegsam (eben keine Stöcke, Draht, etc.)
- Lässt sich durch den Bindfaden zusammenpressen (keine Seile o.ä.)
- Nicht zu rutschig. (Nilonfaden oder so würde einfach rausrutschen)
Was gut geht:
- Stoffstreifen: So lassen sich auch riesige Pompons machen
- Krepppapierstreifen