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Ein neuer Blick auf die Menge der möglichen positiven pädagogischen Interventionen und unser unvermögen, allen gerecht zu werden

Es gibt in der alltäglichen Arbeit mit Klienten, in unserem Fall hier der Kita praktisch unendlich viele Möglichkeiten, durch unser Tun förderlich zu wirken.

In einer Hospi werden nachher in der Reflexion vielleicht auch verpasste Gelegenheiten genannt und führen zu einer schlechteren Note. In diesem Kontext, wo unter anderem die Fähigkeit herausgebildet werden soll, diese Gelegenheiten wahrzunehmen und sinnvoll auf sie zu reagieren, macht das sicher Sinn.

Fertig ausgebildete pädagogische Mitarbeiter können sicher auch noch dazulernen und ich empfehle daher auch, sich selbst von einer geschätzten Kollegin gelegentlich hospitieren zu lassen und um Feedback zu bitten und dort macht es Sinn, auf jede verpasste Gelegenheit, förderlich einzuwirken hinzuweisen.

Hier soll es aber um den Alltag einer bemühten pädagogischen Fachkraft gehen. Die oben geschilderte Sichtweise verpasster Gelegenheiten „unseren Job zu machen“, „etwas für unser Geld zu tun“ oder positiv formuliert „Kindern zu helfen, in dieser Gesellschaft ein glückliches und selbstbestimmtes Leben zu führen“, führt häufig nur in Richtung Burnout.

Ich schlage vor, die quasi-unendliche Menge solcher Gelegenheiten nicht als „Bucket“ also Eimer zu betrachten, der schnell überfüllt ist. Dies würde lediglich zu Überforderung und Unzufriedenheit führen. Statt dessen sollten wir die den Tag mit den Gelegenheiten positiv zu wirken eher als eine Art Fluss betrachten, auch dem die Gelegenheiten an uns vorbei treiben, manche in Griffreichweite, andere zu weit weg, sie zu erreichen.

Wir sollten unsere tägliche Arbeitsleistung nicht daran messen, wie viele Gelegenheiten uns entgangen sind, an uns vorbei den Fluss herunter gespült sind. Vielmehr sollten schauen, welchen Anteil unserer Arbeitszeit wir damit verbracht haben, erreichbar nah an uns vorbei schwimmende Dinge aus dem Fluss zu greifen und unser bestes getan zu haben, positiv beizutragen.

Hier ein paar Beispiele solcher auf dem Fluss treibender Gelegenheiten:

  • eine Gelegenheit zur Alltagsintegrierten Sprachförderung
  • ein Kind zeigt ein prosoziales Verhalten, für das wir uns bedanken können
  • ein Kind zeigt gedankenlos, ohne böse Absicht ein Verhalten, das weniger förderlich für das Zusammenleben in einer Gemeinschaft ist, und wir nehmen uns die Zeit es freundlich darauf hinzuweisen
  • ein Kind namentlich begrüßen, dass unseren Raum betritt, es vielleicht interessiert zu fragen, wie es ihm geht und ihm damit vermitteln, dass es wertvoller Teil der Gemeinschaft ist.
  • durch einen Impuls das Spiel eines Kindes um eine interessante Variante erweitern
  • eine Handlung vornehmen im Sinne der vorbereiteten Umgebung, vielleicht etwas ästhetisch ansprechend im Regal platzieren, was beim Aufräumen lediglich etwas lieblos hingeworfen wurde, vielleicht Unordnung beseitigen, damit das nächste Kind einen ansprechenden Arbeitsbereich vorfindet
  • ein Material auffüllen
  • etc.

Gelegentlich sollten wir uns dann noch darüber hinaus fragen, ob die Gruppe oder der Gruppenalltag anders strukturiert werden kann, wenn uns auffällt, dass bestimmte Gelegenheiten häufig zu weit weg an uns vorbei schwimmen. Vielleicht können wir uns in der Freispielführung einen anderen Ort suchen, um buchstäblich näher dran zu sein. Vielleicht nehmen wir wahr, dass sich Kinder in zwei angrenzenden Spielbereichen häufig gegenseitig stören. Kann der Raum an der Stelle umgestaltet werden, so dass dies Gelegenheiten, positiv zu wirken, seltener auftreten und damit auch weniger an uns vorbei schwimmt?

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Wirklich gemütliches Essen in der Kitagruppe

  • Gemütliches Essen benötigt eine gewisse Ruhe im Raum. Häufig tragen auch die Erwachsenen zu dieser Lautstärke bei. Kinder wünschen sich erfahrungsgemäß ebenso Ruhe beim Essen. Dies sollte gemeinsam besprochen werden, jedoch nicht beim Essen, sondern im Morgenkreis oder Kinderparlament. Ein Kinderprotokoll mit allen Geräuschquellen, die wir gemeinsam vermeiden wollen sollte gut sichtbar in der Gruppe aufgehängt werden, so dass darauf verwiesen werden kann. Zu Beginn muss dieses Thema häufig in Morgenkreisen oder im Parlament reflektiert werden und ggf. das Protokoll ergänzt werden.
  • Tischgespräche werden so gefördert, dass der Erwachsene nicht einem Talkshow-Moderator gleich auftritt, sondern als gleichberechtigter Gesprächspartner. So entstehen schnell Gespräche unter den Kindern selbst und der Erwachsene muss nicht mehr zwingend mit am Tisch sitzen, um eine gute Gesprächskultur zu haben. Spätestens bei Personalmangel wird es nicht möglich sein, alle Tische mit einem Erziehenden als Moderator zu besetzen.
    Eventuell bietet es sich an in der Anfangszeit, wo man sozusagen Mehraufwand investiert, um die neue Art des gemeinsamen Essens zu etablieren, die Leitung zu bitten, ihr Essen als „Gast“ in der Gruppe einzunehmen. Sie sitzt mit an einem Tisch und isst mit als wäre sie selbst ein Kind und ist damit Vorbild für das erwartete Verhalten.
  • Alle kümmern sich vor dem Essen gemeinsam darum, dass wir alles auf den Tischen haben, was wir zum Essen benötigen. Dienste führen oft dazu, dass die Kinder, die gerade nicht Dienst haben, lange warten müssen. Nicht-helfen-dürfen, nicht-zum-gemeinsamen-Essen-beitragen-dürfen wäre das falsche Signal. Zudem kann es bei Kindern, die es gewohnt sind, „bedient zu werden“ dies verstärken. Wenn alle helfen, sind auch alle beschäftigt.
    Es muss hierbei geübt werden, dass wir langsam gehen, da entweder wir selbst oder das andere Kind, dem wir beim Vorbereiten der Tische begegnen, etwas Zerbrechliches in der Hand haben .
  • Essen steht auf Schüsseln oder Servierplatten (große Teller eignen sich auch und passen besser in die Spülmaschine) auf dem Tisch. Es steht Auftuh-Besteck in Kindergröße zur Verfügung. Auch abzählbares wird so auf den Tisch gestellt, jedoch muss dies zu Beginn eng begleitet werden: „Was denkt ihr, wieviele … kann jedes Kind erstmal nehmen, so dass alle etwas bekommen?“ Bei Personalmangel verteilt ggf. der alleine arbeitende Erziehende wenn alle Kinder sitzen und alles vorbereitet ist. Später gelingt es meist, dass Kinder dies selbst steuern.
  • Kinder müssen nicht sitzen bleiben, bis der letzte fertig ist mit essen. müssen. Gleichzeitig müssen wir unbedingt darauf bestehen, dass Kinder, die sehr langsam essen auch in Ruhe aufessen dürfen. Der mitessende Erziehende ist meist auch noch nicht fertig, da er oft bei etwas helfen muss. So kann er glaubhaft und authentisch darauf hinweisen, dass es ungemütlich ist und so nicht schön ist, zu essen. Kinder, die es nicht schaffen, leise abzuräumen und sich zu beschäftigen müssen sitzen bleiben. Wir lassen hier keine Ausnahmen durch störende Kinder zu, in Ruhe aufessen können muss das höchste Gut bleiben. Zudem räumen wir erst ab, wenn bereits ein Großteil der Kinder aufgegessen hat. Dies ist notwendig aber auch zumutbar, denn der zeitliche Abstand vom ersten fertigen Kinder bis zumindest die Hälfte der Kinder aufgegessen hat, ist selbst größer als einige Minuten. Ggf. muss dies zu Beginn durch die Erziehenden vorgegeben werden, jedoch sollte unbedingt darauf hin gearbeitet werden, dass die Kinder hierfür selbst ein Gefühl entwickeln: „Moritz, du möchtest abräumen. Schau dich mal um, sind denn schon viele Kinder fertig mit Essen. Kannst du dich bitte noch einmal hinsetzen und vielleicht noch ein bisschen mit deinen Freunden quatschen? Jetzt schon abräumen wäre doch sehr ungemütlich für alle anderen.“ Ggf. kann auch hier mit den Kindern im Morgenkreis oder Kinderparlament eine Lösung erarbeitet werden, woran wir erkennen, was man abräumen und dann leise spielen darf, so dass es für die ganze Gruppe gut passt.
  • Sollte es sich ergeben, dass Kinder schnell essen und abräumen, um für die anschließende Ruhephase das attraktivste Material für sich zu bunkern, muss hierauf zwingend reagiert werden. Man kann zum Beispiel das Material entfernen / den Nebenraum (ab-)schließen und erst wenn alle fertig gegessen haben und die Gruppe wieder sauber ist in einem Kreis der Kinder, die das Material haben wollen gemeinsam entscheiden, wer es bekommt. So lässt sich diese leider relativ übliche Entwicklung leicht einfangen.
  • Problematisch sind häufig Kinder, die am jeweiligen Tag überhaupt nicht essen wollen. Dies löst häufig bei Eltern und im Team Sorgen aus und sollte unbedingt erst im Team, mit der Leitung und ggf. auch mit den Eltern besprochen werden. Häufig essen Kinder dann doch, wenn sie erst einmal am gedeckten Tisch sitzen. Eine gemeinsam mit den Kindern erarbeitete Regelung, nach der wir uns zumindest hinsetzen und etwas trinken und das Essen anschauen, hat sich häufig bewährt. Natürlich wird kein Kind zum Essen oder probieren gezwungen. Es gibt auch keine vom Erwachsenen auf den Teller gelegten Probierportionen. Wir richten statt dessen das Essen in schönen Schüsseln appetitlich an. Der begleitende Erziehende ist selbst mit Genuss, jedoch darf auch er manchmal eine Komponente nicht mögen.
  • Alle Kinder wissen, wo alles zu finden ist, was wir zum Essen benötigen und besorgen Fehlendes selbst, zum Beispiel Besteck, Wasserkanne, Lappen.
  • Alle kümmern sich um ihren Sitzplatz und ihre Sachen selbst. Niemand nimmt Nachtisch oder geht leise spielen, bevor der Platz sauber ist. Das Säubern des Platzes geschieht leise und behutsam, so dass essende Kinder nicht gestört werden. Besonders problematisch ist hier der triefende Lappen, der noch grobmotorisch „geschwungen“ wird und andere Kinder oder ihr Essen trifft. Diese Kinder benötigen Unterstützung des Erziehenden. Häufig müssen diese meist noch jüngeren Kindern ihre Frustrationstoleranz noch entwickeln. Man sollte sie aber zumindest kurz warten lassen und zumindest selbst zu Ende kauen statt sofort aufzuspringen, da dies für diese Kinder schon nachvollziehbar ist und sie so ihre Impulskontrolle üben können. Zu verlangen, dass sie warten, bis der Erziehende zu Ende gegessen hat wäre eine Überforderung.
  • Lappen sind daher so klein, dass ein Kind sie mit zwei Händen ausdrücken können, damit nicht alles volltropft. Mikrofasertücher erweisen sich hier für Kinder als besonders schwierig und sollten vermieden werden, Schwammtücher ebenfalls.
  • Es gibt Lappen für den Boden, die für die Kinder leicht von den Lappen für den Tisch zu unterscheiden sind. Diesen Bodentücher benötigen einen Platz, die Spüle oder der Tisch sind aus hygienischen Gründen nicht geeignet. Benötigt werden diese Lappen in erster Linie für umgeschüttete Getränke. Da wir uns um Nachhaltigkeit bemühen, wäre es aber auch falsch, ein Bodentuch nur einmal zu nutzen um etwas Wasser aufzuwischen und dann direkt in den Wäschebehälter zu entsorgen.
  • Das Gefäß, in dass die Essensreste auf den Tellern der Kinder abgekratzt werden ist länglich, etwas breiter als ein großer Teller und rechteckig, so dass der Teller von kleineren Kinder auf diesen Rand aufgelegt werden kann, denn so ein Teller ist noch zu schwer, um in mit einer Hand über dem Gefäß im richtigen Winkel zu halten. Das Gefäß ist ausreichend schwer, damit es dadurch nicht umkippt. Empfehlenswert sind zum Beispiel GS-Behälter aus Metall.
    zu Beginn wird viel daneben gehen, die Spüle ist dennoch kein guter Ort für den Behälter. Diese wird benötigt, um Lappen auszuwischen, wenn Kinder ihren Platz säubern. Ein leicht zu reinigender Kinderstuhl bietet sich als Ort für den Behälter an. Der Wagen, auf dem das Geschirr gesammelt wird sollte daneben stehen. Auf dem Wagen steht ein weiterer GS-Behälter, zu einem Drittel mit Spülmittelwasser gefüllt, für das Besteck.
  • Kinder wissen, wo sich Handfeger und Schaufel befinden und der Mülleimer ist so positioniert, dass Kinder gut in der Lage sind, aufgefegte Krümel in den Mülleimer zu schütten.
  • der Nachtisch ist bereits portioniert, so dass Kinder sich diesen nach dem Abräumen selbst nehmen und damit an ihren Platz gehen können. Er könnte zum Beispiel oben auf dem Servierwagen stehen und die schmutzigen Teller stehen auf der mittleren Etage des Wagens. Vorher reinigen wir den eigenen Platz falls nötig schon einmal mit den vorbereiteten Lappen, ohne dabei noch essende Kinder zu stören.
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Flechten lernen mit Kindern

Flechten stellt große motorische Herausforderungen an Kinder (und Erwachsene). Gleichzeitig sind die hier einübbaren Fähigkeiten von großem Nutzen bei allerhand alltagspraktischer Tätigkeiten wie Schnürsenkelbinden und Knoten im Allgemeinen.

Um die Frustrationstoleranz nicht zu sehr auf die Probe zu stellen und frühe Erfolgserlebnisse zu ermöglichen, steuern wir die Schwierigkeit über das verwendete Material. Unterschiedliche Farben für die drei Stränge erleichtern die Selbstkontrolle und machen das Ergebnis natürlich auch hübscher.

Warum nicht direkt mit Wolle und Stickgarn anfangen?

Wolle und Stickgarn ist zwar das angestrebte Ziel, weil leicht verfügbar und man tolle Armbänder daraus machen kann, stellt aber durch seine Eigenschaften direkt auch die größte Herausforderung dar:

  • dünn und schwierig zu greifen
  • leicht flexibel, bleibt nicht wo es hingeführt wurde
  • viele Flechtvorgänge sind nötig, um eine brauchbare Länge zu erhalten

Einmal gemeistert steht dir mit deiner Gruppe der Weg zu kompliziertem Flecht- und Knüpfwerk offen und ihr könnt gemütlich beisammensitzend die schönsten Armbänder knüpfen.

Befestigung

Damit kein Frust aufkommt, ist es wichtig, dass das Flechtmaterial gut befestigt ist. Eine gute Möglichkeit für Anfänger ist ein Klemmbrett. Dort kann der anfängliche Knoten einfach festgeklemmt werden und das Brett liefert direkt eine gute Unterlage. Das funktioniert auch mit Draht und Bast. Damit das Brett nicht rumrutscht, kann man es mit der Unterkante in die Beuge zwischen Beine und Bauch setzen und dann schräg auf der Tischkante auflegen.

Alternativ kann später die Wolle auch mit einer Sicherheitsnadel an der Hose befestigt werden. Die am Bein herunterrutschenden Fäden stellen aber für den Anfänger ein unnötiges Hindernis dar. Vorteil ist aber, dass nichts verrutschen kann.

Was mäßig funktioniert ist das Festkleben mit Klebeband auf dem Tisch. Anfänger ziehen oft unnötig fest an den Schnüren und das Klebeband löst sich.

Draußen sitzend finden sich mit Treppen, Bänken, Zäunen und Co. häufig gute Gelegenheiten, die Fäden festzuknoten.

Chenilledraht / Pfeifenputzer

Pfeifenputzer sind fast schon das Gegenteil der Wolle. Sie bleiben, einmal gebogen, in der gewünschten Form, lassen sich leicht greifen und einmal alle drei Stränge übergelegt hat man schon über einen cm Strecke geschafft. Aus dem geflochtenen Chenilledraht lassen sich zum Beispiel durch Ankleben von Flügeln und Kopf Libellen und Schmetterlinge basteln. Der geflochtene, bunte Draht kann zu Buchstaben und Zahlen gebogen werden oder als Arme und Beine für gebastelte Figuren benutzt werden. In jedem Fall gibt es ein schnelles Erfolgserlebnis.

Da drei Chenilledrähte recht schnell geflochten sind und zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich eh noch viel Anleitung nötig ist, kannst du auf eine komplizierte Befestigung auch verzichten und die Drähte am Ende einfach für das Kind halten.

Bast

Bast ist etwas widerspenstiger, erleichtert das Flechten aber ebenso wie Chenilledraht durch seine Formstabilität. Zwar ist Bast flexibler als Draht, doch entsteht beim festen Überlegen immer ein Knick im Material, wo sich der Bast dann auch später wieder als erstes faltet. Selbst wenn sich also das Geflochtene wieder löst, weil ein Strang aus den Fingern rutscht, flutscht der Bast fast von selbst wieder in die ursprüngliche Form zurück, wenn das Kind die Stränge wieder aufnimmt. Bast gibt es ebenso wie Chenilledraht in vielen Farben und lässt sich geflochten auch ähnlich weiterverwenden.

Dicke Kordel und Seil

Wenn das Kind nun schon grundsätzlich verstanden hat, wie das Flechten funktioniert und sich über erste Ergebnisse freuen konnte, führen wir mit dickerer und damit leicht zu greifender Schnur eine neue Materialeigenschaft ein. Ebenso wir das eigentlich angestrebte Stickgarn erinnern sich Kordel und Seil nicht an ihre vorherige Form. Das bedeutet vor allem, dass man hier die Spannung in zwei Richtungen halten muss, zu sich hin, aber auch ein wenig nach außen. Die Spannung nach außen bestimmt nämlich, wie eng unser Flechtwerk geknüpft ist.

Aufgrund der Dicke ist Seil aber immer noch deutlich leichter zu greifen. Seile und Kordel aus Naturmaterial wie Sisal oder Hanf ist zudem griffiger als zum Beispiel Kletterseil und auch in allen Stärken erhältich.

Meiner Erfahrung nach reicht eine kurze Übungsphase mit der dickeren Kordel, ehe du zu Wolle und Stickgarn übergehen kannst. Überspringst du diesen Schritt, musst du allerdings damit rechnen, dass das auf Spannung halten zu größeren Schwierigkeiten bei den dünneren Fäden führt.

Befestigen kannst du die Seile ganz gut zwischen zwei zusammengeschobenen Tischen. Klemm einfach die zusammengeknoteten Seite so ein, dass der Knoten unter den Tischplatten ist und dann auf dem Tisch geflochten wird.

Stickgarn und Wolle

Kommen die Kinder nach den Vorübungen hier an, sollte es keine größeren Probleme mehr mit den dünneren Schnüren geben. Nebeneffekt ist, dass du schon einiges an Deko mit deiner Gruppe gebastelt hast. Bei Eltern oder deiner Lehrerin den Eindruck zu erwecken, dass du planvoll vorgehst, kann sicher auch nicht schaden. ?

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Seile aus Naturmaterial flechten

Jegliches faseriges Material lässt sich durch Flechten in selbstgemachtes Seil verwandeln. Bei einem Waldspaziergang könntet ihr zum Beispiel von frischen Stöcken mancher Baum- und Strauchsorten dünne Streifen der Rinde flechten. Manche Grassorten eigenen sich auch, aber nur solche, die eher biegen als direkt zu brechen. Eine tolle Methode, das bereits altbekannte Wald- oder Wiesenstück mit ganz neuen Augen abzusuchen. Super geeignet ist auch das zähe Gras, dass auf Dünen wächst.

Warum es funktioniert

Hast du und deine Gruppe brauchbares Material gefunden, geht es ans Seile knüpfen. Werden die einzelnen Stränge verflochten verstärken sie sich gegenseitig. Ein Seil, das Zug ausgesetzt ist, wird enger und die einzelnen Fasern, aus denen es besteht werden dabei zusammengepresst. Das erhöht die Reibung zwischen den einzelnen Fasern und sorgt dafür, dass sich die Fasern sozusagen gegenseitig aneinander festhalten können, statt eine nach der anderen unter Zug zu reißen.

Neue Fasern einflechten

Um das Seil nun länger als die einzelnen Fasern werden zu lassen, legst du auf einen endenden Streifen den Anfang eines neuen Streifen der Rinde und flechtest die beiden Stränge für ein paar Flechtvorgänge zusammen. Wichtig dabei ist, dass diese „Verlängerungsstellen“ im Seil versetzt erscheinen. Sie stellen eine Schwachstelle dar und wenn immer nur einer der Stränge an einer bestimmten Stelle unterbrochen ist, können die beiden anderen durchgehenden Stränge die Schwachstelle stützen.

Immer stärkere Seile

Die so geflochtenen Schnüre kannst du nun wiederum flechten und das Seil so immer stärker und länger machen.

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Seil aus Klopapier flechten

Selbst aus Klopapier, das ja gerade zum reißbar sein hergestellt wurde, lässt sich durchs Flechten ein starkes Seil herstellen. Miteinander verflochten wird das Klopapier stabil, wenn die perforierten Stellen versetzt verflochten werden. Die einzelnen Blätter des Klopapiers halten sich durch die Reibung, die sich unter Zug noch erhöht, aneinander fest.

Vorbereitung der einzelnen Stränge

Da es recht unpraktisch ist, mit drei großen Rollen in den Händen zu flechten, solltest du erstmal Stücke in einer für euch angenehmen Länge abreißen. Da sich flaches Klopapier weniger gut handhaben lässt, lässt du nun die Kinder die einzelnen Klopapierstücke verdrehen. So kannst du mit einer Aktion auch direkt deutlich mehr Kinder einbauen und weniger geschickte oder einfach jüngere Kinder haben auch etwas zu tun. Mit den eingedrehten Stücken lässt sich jetzt einfacher flechten.

Neue Stücke einflechten

Wenn ein Strang zu Ende geht, legst du einen neuen Strang für ein Stückchen, zumindest aber etwas länger als ein Blatt, über den zu Ende gehenden. Diese werden dann zusammen weitergeflochten und der Strang ist damit verlängert. Wichtig ist dabei, dass an einer bestimmten Stelle im Seil immer nur ein neues Stück eingeflochten werden sollte. Das kannst du am einfachsten erreichen, indem du die ersten Drei Stücke unterschiedlich lang abreißt.

Immer dickere und stabilere Seile

Ebenso wie bei geflochteten Seilen aus Naturfasern kannst du nun die aus drei Lagen Klopapier bestehenden Seile wiederum verflechten. Dann sind es schon neun Lagen und ein vorsichtiger Zugversuch zeigt den Kindern, wie stabil es schon ist.

Spannend: Der Test auf Zugfestigkeit

Besonders spannend wird es, wenn ihr nachher zusammen das Seil auf Zugfestigkeit prüft. Dafür knotest du am besten einen Jutebeutel oder eine Tasche an das Ende des Seils und hälst es entweder selbst in die Luft oder knotest es irgendwo fest. Der Befestigungspunkt sollte dabei möglichst wenig kantig sein, damit das Seil nicht dadurch schneller reißt. Ein Klettergerüst in der Turnhalle mit seinen runden Stangen eignet sich gut, zur Not legst du aber einfach ein gefaltetes Küchentuch dazwischen.

Je nachdem, wie viele Stränge ihr verflochten habt, kannst du entweder unterschiedlich schwere Gegenstände aus der Gruppe in die Tüte legen oder bei stärkeren Seilen die Kinder nach ihrem Gewicht aufgestellt daran hängen lassen.

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PomPoms oder Bommel herstellen

Pompons sind kuschelweiche, kleine oder große oder sogar riesige Bällchen aus vielen einzelnen Wollfäden. Direkt damit spielen finden die Kleinen super, man kann aber auch tolle Tiere damit basteln.

Kurzanleitung:

  1. Zwei Pappringe aufeinanderlegen
  2. Ringe mit Wolle umwickeln, bis das Loch komplett mit Wolle ausgefüllt ist
  3. Fäden außen durchschneiden
  4. Faden zwischen den Pappringen zusammenknoten
  5. Pappringe entfernen
  6. ggf. den Pompon noch etwas in Form stutzen

Was du brauchst:

  • Viel Wolle
  • Etwas zum Aufwickeln:
    • fertige Pompon-Sets, die man kaufen kann
    • selbstgemachte Ringe aus Pappe, dafür
      • Pappe (siehe unten)
      • ggf. spitze, kleine Schere oder etwas zum Ausstechen
  • Stabile Schere
  • ggf. Bindfaden

Pappringe selbst herstellen

Je nachdem wie und woraus die Ringe hergestellt sind, kann man sie einmal oder mehrfach benutzen.

Wiederverwendbare Ringe

Nachdem der Bindfaden, der die Fäden zusammenhält festgeknotet ist, müssen die Ringe irgendwie runter. Bei der Wegwerfvariante kannst du den Ring einfach aufreißen und bist fertig.

Willst du die Ringe nochmal benutzen, werden sie vorher an einer Seite durchgeschnitten. Damit das dann trotzdem hält, musst du eher festere Pappe benutzen, zum Beispiel die Rückseite eines Malblocks.

Zum Ausschneiden der Mitte solltest du eine spitze Schere nehmen, aber ehrlich gesagt ist es total nervig, die Mitte auszuschneiden, besonders, wenn du dich für härtere dickere Pappe entscheidest, die länger halten soll. Es hilft auch, wenn die Schere nicht zu lang ist und du eher kurze kleine Schnitte machst.

Für Kindergruppen empfehle ich eher die einfachen und geschlossenen Ringe.

Wegwerfringe

Die meisten Kinder werden es ohne deine Hilfe kaum schaffen, die offenen Ringe zu entfernen, ohne den Ring zu beschädigen und dann musst du eh neue machen.

Einfache, geschlossene Ringe lassen sich besonders leicht aus dünner, einfacher Wellpappe herstellen. Dafür zeichnest du zuerst den Außenrand auf und stichts dann mit einer Art Ausstecher die Mitte aus. Das Kind kann dann die entlang der Außenlinie die leicht zu schneidende Wellpappe selbst zuschneiden. Als Ausstecher kannst du prima den Deckel einer Olivenölflasche aus dünnem Blech nehmen.

Du drückst den Deckel auf die Pappe und drehst die Pappe im Kreis, während du den Ausstecher mit leichtem Druck festhälst. Das geht viel schneller und ist genauer, als mit der Schere auszuscheiden. Willst du es dennoch mit der Schere machen, vielleicht weil du das Loch größer oder kleiner haben willst, solltest du eine sehr spitze Schere benutzen.

Du kannst eine solche dünne Wellpappe häufig in Supermärkten finden, sie aber auch bei Händlern für Verpackungsmaterial in Form von großen Bögen bestellen. Diese werden bei der Verpackung in Kartons als Zwischenlage verwendet.

Tipp: Bei Aldi Süd (wahrscheinlich auch in vielen anderen Supermärkten) findest du große Bögen solcher Pappe bei den eingeschweißten Sechserpaketen Plastik-Mineralwasser-Flaschen zwischen den einzelnen Lagen auf den Paletten.

Abmessungen der Ringe

Große Ringe machen große Pompons, kleine machen kleine? Ganz so einfach ist es nicht.

  • Der Radius eines Pompons, also die Größe ergibt sich aus der Breite des Pappstreifens/-Rings.
  • Die Größe des Lochs bestimmt, wie viel Wolle du wickeln kannst/musst, ehe der Pompon fertig ist. Große Innendurchmesser machen also besonders dichte Pompons, kleine eher lockere.

Das Wickeln

Besonders leicht lassen sich die gekauften Plastik-Sets wickeln, da die Wolle nicht durch ein Loch gefädelt werden muss. Besonders, wenn du Massen an Pompons herstellen willst oder eher ungeduldige oder motorisch nicht so fitte Kinder hast, könnte sich die Anschaffung solcher Sets daher lohnen.

Mir gefällt eher die selbst hergestellte Variante, bei der du je nach Wickeltechnik verschiedene Fertigkeiten fördern kannst. Mit einigen Tricks kannst du zum Beispiel das Wickeln enorm beschleunigen. Das Erfolgserlebnis stellt sich schneller ein, aber natürlich wird Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz damit weniger trainiert. Entscheide selbst, was für dich im Vordergrund steht.

Offene oder Geschlossene Ringe?

Bei geschlossenen Ringen muss der Faden durch das Loch geführt werden. Besonders gegen Ende, wenn das Loch immer kleiner wird, stellt das Durchführen des Fadens eine neue motorische Herausforderung dar.

Die Frage, ob es fertig ist, wird sicher immer wieder gestellt werden. Ich mag als Maßstab hierfür die Frage: „Kannst du noch einen Finger durchschieben?“ Die Kinder können so ihren Fortschritt selbst beurteilen und der Vergleich verschieden dicker Finger kann für so manche Lacher und gute Laune sorgen.

Bei den gekauften Pompon-Sets kann dagegen in Windeseile gewickelt werden, ähnlich dem Aufwickeln eines Wollknäuels. Die Herstellung ist weder motorisch anspruchsvoll, noch muss man sich besonders auf die Arbeit konzentrieren. Macht Sinn, wenn viele Pompons gemacht werden sollen.

Offene Pappringe erlauben das durchführen des Fadens, das Wollknäuel muss nicht durch das Loch gestopft werden. Das kannst du erleichtern, indem du ein Stück des Kreises ausschneidest. Damit die Wolle an den Enden der Schablone nicht abrutscht, solltest du auf beiden Seiten eine Kerbe anbringen.

Ende Anknoten oder festwickeln?

Ist der Faden zu Ende, reicht es völlig, mit dem neuen Faden feste über das Ende des alten Fadens zu wickeln. Da die Fäden später am Außenrand durchgeschnitten werden, löst sich schlimmstenfalls das ein oder andere Stückchen Faden.

Manchen Kindern fällt dieses Drüber-Wickeln schwer. Dann bietet sich an, den alten und den neuen Faden zu verknoten. Gerade bei Kindern, die bisher noch keinen Knoten knüpfen können, kann es sich aber auch lohnen, den Drüber-Wickel-Trick bewusst noch zu verheimlichen. So habe ich einige, bisher an Knoten völlig uninteressierten Kindern den einfachen Knoten beibringen können.

Je nach Länge der Wollstücke, zum Beispiel bei der Verwertung von Resten ergeben sich so viele Gelegenheiten, den Knoten oder das Auf-Spannung-Halten des Fadens bei Überwickeln zu üben.

Faden einfach, doppelt, viefach, etc. legen

Legst du den Faden doppelt oder vierfach, beschleunigt sich das Wickeln enorm und du sparst dir sogar den ersten Knoten / das erste Drüber-Wickeln am Anfang, indem du das Fadenbündel durch die Schlaufe am Ende des Bündels führst. Das Gleiche kannst du über dem Ende eines Fadenbündels machen und damit dieses direkt fixieren.

Fäden außen durchschneiden

Nimm eine stabile, scharfe Schere!

Versuch auf jeden Fall, mittig zu schneiden, damit die Fäden nachher auf  beiden Seiten gleich lang sind. Dabei kannst du dich orientieren, indem du die eine Klinge der Schere zwischen die beiden Pappen führst. Je nachdem, wie eng gewickelt wurde und wie wenig dehnbar die Wolle ist, ist es schwer, die Schere dazwischen zu bekommen.

Geht es garnicht anders, kann ein Cutter-Messer die Wolle gut schneiden. Die Klingen sind so scharf, dass sie die straff gespannte Wolle ohne Probleme schneiden. Ich persönlich mag es aber nicht, wenn so schafte Messer auf dem Basteltisch liegen, pass bitte gut auf, dass kein Kind das Messer in die Finger bekommt!

Wenn die Wolle eher locker gewickelt wurde und das Loch nicht ganz ausgefüllt ist, besteht die Gefahr, dass sich die Fäden jetzt lösen!

Bindfaden zwischen die Pappen knoten

Je nachdem, wie reißfest die verwendete Wolle ist, kannst und solltest du die gleiche Wolle auch hierfür nehmen. Sicher ist das am hübschesten, da der Bindfaden dann garnicht auffällt, wenn er erst gekürzt ist. Sollte die Wolle schnell reißen nimmst du entweder einen anderen, reißfesteren Faden oder mehrere Fäden der Wolle parallel.

Zieh den Knoten sehr fest, damit sich der Pompon nicht gleich wieder auflöst, vor allem, wenn kein Tier damit gebastelt, sondern nur so gespielt wird. Der Pompon wird garantiert geworfen werden und es wäre doch schade, wenn er das nur einmal aushält.

Zurechtstutzen des Pompons

Warum zurechtstutzen?

Aus zwei Gründen:

  1. Der Pompon wird nicht ganz gleichmäßig rund sein. Wenn du die zu lang herausstehenden Fäden stutzt, wird es einfach hübscher.
  2. Für viele Pompon-Basteleien benötigst du besonders dichte Pompons. Diese erhälst du, wenn du den fertigen Pompon rund herum um mehr oder weniger einen cm stutzt. Dann hast du im Vergleich zu einem gleich kleinen Pompon, der mit kleineren Ringen gemacht wurde, eine deutlich höhere Fadenzahl und damit Dichte.

Außerdem macht es Kindern total Spaß, ihrem Pompon die Haare zu schneiden, was man ja weder bei Puppen, noch bei sich selbst darf.  ?

Was man alles mit den fertigen Pompons machen kann

  • Glas- oder Kulleraugen aufkleben
  • Perlen und Knöpfe als Augen und Nasen annähen
  • Aus Filz entstehen Ohren, Füße, Mündern und Pfoten, einfach zwischen die Fäden geschoben ankleben
  • Arme und Beine lassen sich gut aus Chenilledraht (Pfeifenputzer) herstellen
  • Für hängende Arme und Beine eigenet sich geflochtene Wolle
  • Nasen mit Schnurrhaaren machst du mit einer Perle, durch die du mehrmals Stücke Lackdraht fädelst und dann die Perle festnähst
  • Für längliche Tiere kannst du mehrere Pompons aneinanderknoten, nimm einfach den Faden, mit dem der Pompon gebunden wurde.
  • Kleinere Pompons bilden die Augen, den Kopf oder kleine Stummelfüße und -Arme

Andere Materialien

Eigentlich eignet sich alles, was sich wie ein Wollfaden verhält. Du kannst alles anstelle der Wolle verwenden, was diese drei Kriterien erfüllt:

  1. Biegsam (eben keine Stöcke, Draht, etc.)
  2. Lässt sich durch den Bindfaden zusammenpressen (keine Seile o.ä.)
  3. Nicht zu rutschig. (Nilonfaden oder so würde einfach rausrutschen)

Was gut geht:

  • Stoffstreifen: So lassen sich auch riesige Pompons machen
  • Krepppapierstreifen
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Zwei Varianten, Zahnstocher miteinander zu verbinden und schon entstehen interessante geometrische Formen und Möglichkeiten, zu konstruieren:

  • eingeweichte Erbsen
  • Knetkügelchen

Eingeweichte Erbsen

Du weichst ein Paket ungeschälte Erbsen über Nacht in Wasser ein und schon hast du perfekte Verbinder für die Zahnstocher. Am nächsten Morgen haben sich die Hülsenfrüchte vollgesogen und sind weich genug, dass die Zahnstocherspitze eindringen kann. Gleichzeitig sind die Erbsen noch so stabil, dass auch mehrere Zahnstocher hineingestochen werden können. Die breiter werdenden Zahnstocher geben mit den größer werdenden Widerstand gute taktile Rückmeldung und die Kinder merken schnell, wie tief sie die Spitzen versenken können, ohne dass die Erbse zerbröselt.

Ohne Anleitung und Vorschläge entstehen wahrscheinlich erst einmal Ketten. Nachdem die Kleinen aber gesehen haben, dass sich zweidimensional zum Beispiel Dreicke und Quadrate konstruieren lassen, finden sich schnell erste Nachahmer. Die dritte Dimension wird von den interessierteren Kindern ebenso schnell erschlossen. So entstehen, nur durch die zur Verfügung stehenden Materialien wie von selbst Häuser, Brücken, Sterne und Pyramiden.

Die Erbsen halten sich bei Zimmertemperatur ein paar Tage, ehe sich am leicht alkoholischen Geruch erkennen lässt, dass die Erbsen nicht mehr gut sind. Im Kühlschrank wird dieser Fermentierungsprozess durch die niedrigeren Temperaturen um ein paar Tage herausgezögert, auch Schimmelpilze verbreiten sich so viel langsamer.

Konstruieren mit Zahnstochern und Knetkügelchen

Werden die gleichen geometrischen Formen mit Knetkügelchen hergestellt, lassen sich nicht nur mehr Zahnstocher in einem Verbindungsknoten unterbringen, wo Erbsen längst zerbröselt wären, sondern es entsteht die Möglichkeit zu spannendem Experimentieren.

So kann eine Brück tatsächlich einstürzen und die Kinder erfahren direkte Rückmeldung über die Stabilität bestimmter Konstruktionen. Dreiecke und Pyramiden aus Dreiecken sind etwa deutlich stabiler als Quadrate und Würfel.

Gerade den Vorschulkinder können dann nach einer offenen Experimetierphase auch Aufgaben gestellt werden. Ein paar Beispiele mit steigender Schwierigkeit:

  • Brücke über einen reißenden Fluß aus Papier. Neben den Zahnstochern dürfen auch Schaschlikspieße verbaut werden.
  • Gleiche Aufgabe nur mit Zahnstochern.
  • Unterschiedlich breite Flüsse.
  • Brücke soll einen Fahrbelag haben, über den ein kleines Spielzeugauto fahren kann, vielleicht eines dieser kleinen ferngesteuerten Autos.
  • Die Brücke soll Gegenstände steigenden Gewichts tragen.

Ähnliche Aufgaben lassen sich auch mit anderen Materialien, zum Beispiel Streben aus längs gerolltem oder gefaltetem Papier stellen und bewältigen.

Viel Spaß!

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Einsamkeit beim ersten und letzten Kind des Tages

Manche Kinder tun sich besonders schwer damit, die ersten oder letzten Kinder in der Gruppe zu sein. Natürlich ist jedes Kind verschieden, du wirst vor allem bei neuen Kindern ein bischen ausprobieren.

5 Vorschläge, wie wir ihnen diese Situation erleichtern können:

  • Du kannst dir vom Kind helfen lassen, zum Beispiel beim Wäsche zusammenlegen oder Frühstück vorbereiten. Dabei kann man sich super unterhalten und das Kind fühlt sich gebraucht.
  • Gemeinsam etwas für die anderen Kinder vorbereiten, etwas worauf die anderen sich freuen. Das helfende Kind kann stolz präsentieren und das als erster da sein wird zu etwas positivem.
  • Gemeinsam die Nebengruppe besuchen bis das nächste Kind kommt. Vielleicht ist dort schon jemand, dem man Hallo sagen kann und der auch alleine ist.
  • Morgenrunde vorbereiten. Du könntest es zur Regel machen, dass das erste Kind beim Vorbereiten der Morgenrunde helfen und zum Beispiel etwas für die Kreismitte aussuchen darf.
  • Dienste für den Tag verteilen. Ihr könntet gemeinsam überlegen, welche Stärken die einzelnen Kinder haben und wer sich daher für welchen Dienst gut eignet. Auch kleine Kinder können bereits zwischen „der kann das am besten und sollte es daher machen“ und „der kann es noch nicht, wir helfen ihm dabei und dann kann er es bald auch“ abwägen.